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zu Jesus geführte
Jugendliche hat Kurt Ströer (1921-2013) in sein Bekehrungsbuch eingetragen (Name, Wohnort, Gesprächsdatum), beginnend im Jahr 1944 und endend am 23.11.1998.
Darunter sind
229
einen kirchlichen Beruf ergreifende
(durch Ströer per Textmarker farbig gekennzeichnet), unter ihnen beispielsweise
die in Gemeindeaufbau, Jugendarbeit etc. bekannt gewordenen
Harald Bretschneider, Rainer Dick, Wolfgang Freitag, Albrecht Kaul, Roland Kutsche, Jörg Pfund, Dieter Planitzer, Lutz Scheufler, Frieder und Martin Schirrmeister
und
die in kirchliche Leitungsfunktion gelangten
Tobias Bilz, Martin Lerchner, Peter Meis, Christian Schönfeld
sowie
der in die Politik gegangene Theologe
Keiner der vorgenannten
- mit Ausnahme von Lutz Scheufler -
hat bisher eine kritische Bewertung geäußert bezüglich Ströers Einfluss auf seine persönliche Biografie.
Dutzende andere
- die konkrete Zahl wird fortlaufend im Wikipedia-Artikel aktualisiert -
litten und leiden jedoch - teilweise massiv - an den Folgen von Ströers indoktrinativem Schwarz-Weiß-Christentum (dual: gerettet oder verloren="ärschlings zur Hölle"), dessen Vermittlung in den Seelsorge-Gesprächen nicht selten in sexuellen Übergriffen mündete.
Drei zu prominenten Personen gewordene Ströer-Bekehrte kommen hier als Beispiel / stellvertretend zu Wort
mit ihrer Sicht in jetziger (2019-22) Zeit:
Harald Bretschneider (ehem. Landesjugendpfarrer):
"Ströers Lebensleistung nicht verdammen"
(2022 im Interview für Andreas Roth / MDR)
Lutz Scheufler (Liedermacher und Evangelist):
"Das anhaltende Schweigen der Kirchenfunktionäre ist unüberhörbar. Sie wussten es spätestens seit 2012! Warum kam es nicht zur Aufklärung unter dem damaligen Bischof Bohl und Landesjugendpfarrer Tobias Bilz?"
(LS-Rundschreiben 2021 | 17)
Peter Meis (ehem. Stellvertreter des Landesbischofs):
"Nach dem ersten Petrusbrief ist die Gnade Gottes bunt So vielfarbig wie unsere menschlichen Gaben (1.Petr.4,10). Buntheit also als Folge des göttlichen Lichtes, das sich nicht auf Schwarz-Weiß-Kontraste reduzieren lässt. Dennoch: Im Blick auf deren starke Konturbildung könnte man denken: Der Glaube schreibt seine Sätze in heller Farbe auf dunklem Untergrund. [...] vorläufige Sätze, die ohne den dunklen Hintergrund aller Erfahrung keine Offenbarung wären."
(2019 in "Unterwegs zu unserer Vergangenheit" S.100/101)